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Template - Inverted Classroom

Informationen für Lehrende (1/2)

Was versteht man unter Inverted Classroom?

Inverted Classroom ist ein spezifisches Lehr- und Lernkonzept des Blended Learning. Im Kern geht es darum, einer synchron stattfindenen Plenumssitzung eine asynchrone Selbstlernphase vorzuschalten. Die Inhaltserschließung erfolgt als asynchrone Selbstlernphase über ausgewählte und bereitgestellte bzw.  selbst erstellte Lehr- und Lernmaterialien. Mittels der Materialien eignen sich die Studierenden im Rahmen des Selbststudiums die Inhalte individuell und entsprechend ihres Lerntempos (und ggf. auch -niveaus) an. Die Phase der Inhaltsvertiefung findet in Präsenz bzw. in einem synchronen Setting statt. Sie wird von der Lehrperson moderiert  durch geeignete Lehrmethoden, die die Interaktivität der Studierenden fördern, didaktisch aufbereitet.

Gelingensbedingungen für die Umsetzung

Für die Gestaltung und Umsetzung des Inverted Classroom Konzepts gibt es für beide Phasen zentrale Anforderungen, die Lehrende bei der Planung beachten sollten: Während für die asynchrone Selbstlernphase primär die Auswahl der bereitzustellenden Materialien im Vordergrund steht, gilt es für die Planung der synchronen Lehr- Lernsettings stärker darum, didaktisch-methodische Abläufe für das Vertiefen, Routinisieren, Anwenden etc. zu bestimmen. Folgende zentrale Anforderungen sind zu beachten:

Bereitstellung der Materialien für die asynchrone Selbstlernphase

Bei der Bereitstellung von Inhalten liegt die Besonderheit einerseits auf einer zielgruppenbezogenen und andererseits auf einer lernzielorientierten Auswahl der Materialien. Dies setzt voraus, dass die gesamte Lehrveranstaltung thematisch in Einheiten sequenziert und mit konkreten Lernzielen versehen wird. Ausgehend von den Lernzielen werden für jede Einheit entweder Materialien ausgewählt oder für die Lerngruppe neu erstellt. Um beide Kriterien (Zielgruppenangemessenheit und Lernzielorientierung) zu erfüllen, eignen sich sowohl selbst erstellte Materialien als auch für den eigenen Lehrkontext angepasste Materialien Dritter. Gerade offene Bildungsmaterialien (OER) sind dafür prädestiniert, Anpassungen am Material vorzunehmen und somit auf die Bedürfnisse der eigenen Lerngruppe einzugehen.

Der selbstgesteuerte Lernprozess der Studierenden im Rahmen der asynchrone Selbstlernphase erfordert ein ein hohes Maß an Lernmotivation sowie einen routinierten Umgang mit Methoden und Techniken des Lernens (vgl. Handke 2017: 61). Um Studierenden in dem Prozess zu unterstützen und anzuleiten, sollten die bereitgestellten Inhalte zusätzlich einen instruktiven Charakter besitzen. Materialien werden also nicht allein zum Rezipieren (lesen, anschauen, anhören) bereitgestellt, sondern sind bestenfalls mit einer Aufgabe bzw. Aktivität verknüpft. Förderlich für den individuellen Lernprozess ist deshalb die zusätzliche Bereitstellung von Aufträgen, die den Lernprozess strukturieren, als Vorbereitung für das synchrone Lehr-Lernsetting dienen oder als Lernerfolgsüberprüfung konzipiert sind. Die Lernergebnisse der asynchronen Selbstlernphase können in jedem Fall auch den Ausgangspunkt des synchronen Lehr- Lernsettings bilden.

Gestaltung des synchronen Lehr-/Lernsettings

In der synchronen Vertiefungsphase steht die didaktisch-methodische Gestaltung im Vordergrund. Die Steuerung erfolgt begleitend durch die Lehrperson (vgl. ebd. 61). Die Vertiefungsphase zielt auf ein kollaboratives, interaktives und kommunikatives Zusammenwirken der Lerngruppe. Mit Blick auf die formulierten Lernziele werden nun Situationen des gemeinsamen Austausches arrangiert, in denen das zuvor in digitalen Selbstlernphasen erworbene Wissen etwa durch (Re-)Thematisierung, (Re-)Kontextualisierung oder konkrete Anwendungsbezüge gefestigt  wird. Nachdem also für die asynchrone Selbstlernphase auf das Was (Inhalte) geschaut wurde, muss nun in der synchronen Vertiefungsphase dieses Was mit dem Wie verknüpft werden: die Lernergebnisse der Studierenden müssen nun von der Lehrperson verknüpft durch geeignete Methoden abgeholt werden.

  • Wie fördere ich den Austausch über das Gelernte?
  • Wie initiiere ich die aktive Auseinandersetzung mit den Inhalten?
  • Wie motiviere ich die Studierenden die Inhalte anzuwenden?
  • Wie erzeuge ich kooperative und kollaborative Lernarrangements?
  • Wie trainiere ich fachbezogene Fertigkeiten und Fähigkeiten?
  • Wie sichere ich Lernergebnisse?
In unserem <a style="font-color:blue" href="https://twillo-lehre-teilen.github.io/Methodenglossar/#/./">Methodenglossar</a> finden Sie hierfür verschiedene Methoden.

Literatur
Arnold, P./Kilian, L./Thillosen, A./Zimmer, G. (2018): E-Learning Handbuch. Lehren und Lernen mit digitalten Medien. Bielefeld.
Dainton, N. (2018): Feedback in der Hochschullehre. Bern.
Handke, J. (2017): Handbuch Hochschullehre Digital. Leitfaden für eine moderne und mediengerechte Lehr. Baden-Baden.
den Ouden, H./Rottlaender, E.-M. (2017): Hochschuldidaktik in der Praxis: Lehrveranstaltungen planen. Ein Workbook. Opladen, Toronto.
Ruhr-Universität Bochum (o.J.): Inverted Classroom. Lehre Laden. Downloadcenter für inspirierte Lehre, abrufbar unter: <a style="font-color:blue" href="https://dbs-lin.ruhr-uni-bochum.de/lehreladen/e-learning-technik-in-der-lehre/inverted-classroom/was-ist-inverted-classroom/">https://dbs-lin.ruhr-uni-bochum.de/lehreladen/e-learning-technik-in-der-lehre/inverted-classroom/was-ist-inverted-classroom/</a>(26.07.2021).
Schäfer, A. M. (2012): Das Inverted Classroom Model. In: Handke, J./Sperl, A. (Hrsg.): Das Inverted Classroom Model: Begleitband Zur Ersten Deutschen ICM-Konferenz. Münster, Oldenburg.

Die didaktische Vorlage Inverted Classroom von twillo ist lizenziert unter der Lizenz CC 0 (1.0). Ausgenommen von der Lizenz sind explizit anders gekennzeichnete Elemente.